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Rave the Reqviem – Ein Interview

Seit der Veröffentlichung ihres neuen Albums Fvneral [sic] am 19.10.2018 überschlagen sich die Ereignisse bei der Schwedischen Formation Rave the Reqviem. Kurz nach Release stiegen sie bereits in deutschen Metal-Charts ein, nun stehen sie bereits auf Platz 10, und ein Ende ist noch nicht abzusehen.

Am Montag hatten wir die Gelegenheit einen bestens gelaunten Prophet via Skype zu treffen und Ihm ein paar Fragen zur aktuelle Situation und seinem Schaffen zu stellen.

MTDF: Hallo Philip! Wie bevorzugst Du es genannt zu werden? Ist The Prophet richtig, oder möchtest Du lieber bei Deinem Vornamen genannt werden?

The Prophet: (Mit einem Augenzwinkern) Du kannst ruhig Prophet zu mir sagen.

MTDF: Okay Prophet! Erst mal vielen Dank für Deine Zeit. Wir wollen heuten mal über Euer neues Album Fvnaral [sic] sprechen. Ich habe gehört Ihr seid grade in die Deutschen Metal-Charts eingestiegen. Herzlichen Glückwunsch erst mall dazu.

The Prophet: Vielen vielen Dank. Ich glaube gestern bekamen wir die Information, das wir von Platz 27 auf Platz 10 aufgestiegen sind.

MTDF: Wirklich? Platz 10?

The Prophet: Ja auf Platz 10. Das ist offiziell. Wir sind jetzt auf Platz 10. Disturbed ist aktuell auf Platz 11 und wir auf 10, das fühlt sich wirklich richtig gut an. Und wir wissen das wirklich zu schätzen. Und ich bin wirklich stolz, dass das deutsche Publikum unsere Musik so zu schätzen weiß.

MTDF: Um ehrlich zu sein, bin ich erst durch Euer aktuelles Album auf Euch aufmerksam geworden. Und habe so zum ersten mal von Euch gehört. Und ich war sofort von den vielen Einflüssen in Eurer Music begeistert. Es gibt so viele Stile die Einfluss in Eure Musik finden. Wie hat sich dieser Stil entwickelt. Also wo sind Eure Wurzeln?

The Prophet: Das ist wirklich eine großartige Frage. Das Ding ist, dass ich in vielen unterschiedlichen Acts involviert war als Teenager. Ich habe sogar mal 90er Jahre Euro-Disco gemacht. Als ich im Alter von 23 mit Rave the Reqviem anfing, wollte ich all diese unterschiedlichen Genres kombinieren die ich so schätzte. Ich wollte einfach harte Rock und Metall-Musik mit elektronischen Einflüssen wie Dub-Step, Drum´n´Base oder Industrial Musik kombinieren. Eigentlich bin ich ja auch ein Pop-Fan. Ich mag wirklich Pop-Musik.

MTDF: Das ist interessant. Eure Musik ist an vielen Stellen sehr hart. Da gibt es Shouts aus dem Death-Metal, dann wieder Teile aus dem Industrial-Metal kombiniert mit Dub-Step Beats und solchen Sachen. Aber Du interessierst Dich auch für Pop-Musik.

The Prophet: Ja das ist richtig. Aber das ist es was ich meine. Musik ist immer gleich. Natürlich unterscheiden sich die Stile untereinander. Aber aus meiner Sicht ist, Gute Musik nun mal Gute Musik. Und Kunst ist Kunst. Wenn Du mal einen Blick in meine Spotify-Playlist wirfst, wirst Slayer neben Abba und Deep Purple neben Britney Spears finden. Für mich ist das alles irgendwie gleich, und alles hat Emotionen. In meiner Welt gibt es da keine großen Unterschiede. So kann man dann auch harte Musik mit melodiöser Pop-Musik kombinieren. Ich bin seltsam ich weiß (lacht)

MTDF: Ach nein. Das ist nicht seltsam. Es ist nur einfach ein sehr weites Interesse an Musik-Genres.

The Prophet: (Lacht immer noch) Ich weiß, und die Leute denken ich wäre seltsam. Also ist es okay wenn Du es auch seltsam findest.

MTDF: Aber Du kombinierst alle diese Stile zu einem homogenen Bild. Beim durchhören hatte ich nie den Eindruck das es aufgesetzt klingt. Es klingt immer als fiele es Dir sehr leicht all diese Einflüsse zu kombinieren. Ein wichtiger Teil Eurer Musik ist auch der weibliche Gesang. Fvneral [sic] ist das erste Album das von Jenny Fagerstrandh eingesungen wurde. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

The Prophet: Ich glaube es hat so vor 1 bis 1 1/2 Jahren angefangen. Auf unseren ersten beiden Alben war meine Mutter noch unsere Sängerin. Sie hat sich aber dazu entschlossen die Band zu verlassen, und sich auf Ihre eigene Kariere zu konzentrieren. Ihr wurde die Musik ein bisschen zu hart für eine Frau ihres Alters. Kurz darauf trafen wir Jenny. Sie hatte schon mit unserem Schlagzeuger zusammen in einer Coverband gespielt. Und die beiden kannten sich schon lange. Also haben wir Jenny einfach angerufen und gefragt ob sie Lust hat bei uns zu singen. Sie war total begeistert und hat sofort gesagt:" Ja, ich will in dieser Band singen". So war es einfach nur natürlich sich so zusammenzuschließen.

MTDF: Ihre Stimme passt auch hervorragend in die Musik. Jetzt kommt Ihr aus Schweden. Wie sieht es mit der Szene in Schweden aus? Gibt es eine dynamische Szene in Schweden?

The Prophet: (Lacht und zeigt mit den Fingern einen kleinen Abstand) Die Szene in Schweden ist sehr klein. Um ehrlich zu sein ist es eine sehr schwer zu beantwortende Frage. Ich habe gehört, das wir wohl in der Schwedischen Gaming-Szene sehr bekannt sind. Und wir werden wohl auch im lokalen Fitnessstudio gerne gespielt. Aber wir sind nicht sehr gekannt in Schweden. Dieses ganze Indutrial - Gothic Genre, das was ihr in Deutschland Gothic-Szene nennt, ist nicht sehr populär in Schweden. Bei uns gibt es entweder Metal, oder Pop. Einen Mix von beiden gibt es eigentlich nicht. Wir sind da noch sehr konservativ. (Lacht wieder) Es gibt natürlich eine kleine Szene in Schweden und auch Leute die unsere Musik sehr zu schätzen wissen. Aber irgenwie funktioniert unsere Musik in Russland und Deutschland wesentlich besser.

MTDF: Du sagst Ihr wärt sehr beliebt in der Gaming-Szene. Habt Ihr schon mal Tracks für einen Spiele-Soundtrack gemacht oder was glaubst Du ist der Grund dafür?

The Prophet: Ich bin nicht wirklich sicher. Ich persönlich bin aber ein großer Spieler. Ich liebe meine PS4. Ich bin also nicht sicher. Das erste mal das ich das mitbekam ist schon ein paar Jahre her. Wir hatten grade unser erstes Album veröffentlicht, und ich habe mal nach unserem Band-Namen bei YouTube gesucht. Dabei habe ich viele Gaming Videos und Tutorials gefunden die unsere Musik im Hintergrund benutzten. Ich weiß es nicht, aber Gaming Musik ist sehr explosiv, vor allem in Action Games. Daher denke ich, dass es einfach gut funktioniert. Es erfüllt einfach die Bedürfnisse, es vermittelt einfach das richtige Gefühl wenn Du zum Beispiel Battlefield spielst.

MTDF: Ihr seid also jetzt an Disturbed vorbeigezogen in den Matal-Charts. Was sind Eure Pläne nach der Veröffentlichung und dem großen Erfolg von Fvuneral [sic]? Werdet Ihr eine Tour spielen, und werden wir Euch vielleicht auch in Deutschland sehen?

The Prophet: Ja werden wir! Das ist wirklich ein großartiges Ding. Wir haben kürzlich einen Deal mit dem Deutschen Label Out Of Line Music unterschrieben. Wir hatten den Kontakt von unserem Manager der ihnen einfach unser Album geschickt hat. Und sie waren sofort begeistert von unseren Sound. Sie waren also wirklich interessiert. Und wir konnten sofort einen unglaublichen Aufschwung im Deutschen Markt feststellen. Out Of Line ist ein Deutsches Label und sie haben einen großartigen Job gemacht. Sie haben uns auf den 10. Platz gebracht durch Ihre Promotion. Der größte Focus liegt aber jetzt darauf, auf die Strasse zu kommen. Wir wollen live spielen. Ich kann jetzt noch nichts versprechen, aber hoffentlich klappt es das wir auch einige Festivals in Deutschland spielen.

MTDF: Das kling gut. Es wäre natürlich super Euch auf dem ein oder anderen Festival im nächsten Jahr live sehen zu können.

The Prophet: Unbedingt. Ich freue mich wirklich drauf in Deutschland zu spielen. Alle haben mir erzählt: "Deutschland hat das richtige Publikum für Euch. Die Leute werden Euch lieben! Glaub mir!" Und sie hatten recht. Die Deutschen lieben unsere Musik.

MTDF: Ja! Das glaube ich auch. Und ich glaube auch, dass sie sehr dankbar wären wenn sie Euch demnächst Live auf Konzerten und Festivals sehen dürfen.

The Prophet: Ich freu mich wirklich sehr darauf.

MTDF: Wir kommen langsam zum Ende. Gibt es noch was das DU dem Deutschen Publikum mit auf den Weg geben möchtest?

The Prophet: Ja unbedingt! Als erstes möchte ich dem Deutschen Publikum danken. Ich Möchte Danke sagen dafür, das Ihr meine Musik kauft. Das Ihr meine Musik hört. Und Ihr habt den Weg in die "Church of RTR" gefunden. Ein Traum wird war. Danke an meine Deutschen "Gläubigen". Das kommt wirklich vom Herzen des Prophet. Danke Deutschland.

MTDF: Dann habe ich doch eine abschließende Frage. Du redest von der "Church of RTR". Erzähl mir kurz was davon. Was hat es damit auf sich?

The Prophet: (Lacht) Es ist einfach eine unglaubliche Kirche. Es ist schwer zu sagen. Im Grunde ist es die Band. Die Mitglieder der Band. Für mich ist Musik machen etwas größeres. Etwas Spirituelles. Mit meiner Musik möchte ich gerne Leuten helfen. Ich bin nicht wirklich christlich. Aber ich glaube an die gute Kraft. Und ich möchte Leuten helfen, die mit irgend etwas kämpfen. Ich möchte Dir ein Beispiel geben. Die schönste Mail die ich je erhalten habe kam von einer Frau aus Australien. Sie schrieb mir mitten in der Nacht. Sie schrieb, dass sie sich das Leben nehmen wollte am Abend. Aber sie hat sich umentschieden da sie unsere Musik einfach so inspiriert hat. Und das ist "The Church". Die Texte, Die Musik, Die Band. Vielleicht gründe ich ja wirklich mal eine Kirche. Wer weiß das schon.

MTDF: Okay! Dann komme ich Euch aber besuchen wenn ich mal in Schweden bin. Und besuche die "Church of RTR"

The Prophet: Ja sehr gerne. Du bist willkommen. Wir werden dich segnen! (Lacht)

MTDF: Vielen Dank noch mal für Deine Zeit und für das Interview. Viel Erfolg weiterhin und vielleicht bald Platz 1 in den Charts. Ich Drücke Euch die Daumen.

The Prophet: Oh das wäre großartig. Mit Hilfe des Deutschen Publikums mit Sicherheit. Ich habe zu Danken für das Interview. Bis bald!

Und da war The Prophet auch wieder in den weiten des Internet abgetaucht. Ich habe einen sehr gut gelaunten, sympathischen Menschen kennengelernt, der für das brennt was er tut. Der Musik nicht nur als Musik sieht, sondern als etwas größeres. Ja als Kunst! Man darf also wirklich gespannt sein was uns aus dem hohen Norden noch erwartet. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon auf Festivalauftritte und eine überirdische Live-Performance.

Grüße, Euer Marc!

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