Kaum vier Wochen ist es her, da legten In Strict Confidence mit "Mercy" Ihre erste Single des neuen Albums "Hate2Love" in form einer kleinen EP vor. Seit letztem Freitag kann man nun auch den kompletten Longplayer beim Händler des Vertrauens erstehen.
Ich habe mir die neue Platte mal in Ruhe angehört, und bin ehrlich gesagt überrascht und begeistert zugleich. Entgegen allen mir bekannten Vorgängern, und wir reden hier von 13 Alben, diversen EPs und Singles, wurde beim neuen Album fast komplett auf weiblichen Gesang verzichtet. Dennis Ostermann fährt alle Spielarten seiner düsteren durchdringenden Stimme auf. Mal seidenweich, mal verzerrt, mal laut und eindringlich.
Der Opener "Flashover" stimmt schon mal auf die düstere Reise zwischen Hass und Liebe ein. Düstere Strophe zu verzerrtem Refrain mit sphärischen Syntie-Elementen. Im Anschluss erwartet Dich bereits der von der EP bekannte Teaser "Mercy". Ein wie ich finde mit bedacht ausgewähltes Stück für die erste Veröffentlichung. Der Mitreißende Beat. Mal nicht 4/4 bum Tschack Rhythmus, gepaart mit der düsteren Sythline, und einer für In Strict Confidence gewohnten Melodieführung lässt seine Herkunft kaum verleugnen.
"Used and Abused" gehört eindeutig zu meinen Lieblingsstücken der neuen Platte. Die brodelnde Baseline mit den treibenden Beats verspricht ein Tanzflächenfüller zu werden, den wir bestimmt häufiger in Clubs zu hören kriegen.
Da isses was ich eingangs mir Seidenweich meinte. Das pianolastige "Stay" kommt mit Deutscher Strophe und Englischem Refrain. In dieser melancholischen Belade kann der Mix aber durchaus überzeugen.
Do something right, and no one remembers! Do something wrong and no one forget! Wie war! "No One Remembers" hat es eh in sich. Wieder viele Sphärische Klängeund und düstere Baselines!
"Every Starts has it´s End" ist eine weitere gut Tanzbare, EBM-lastige Club-Nummer. Das mit Samples unterlegt "Three Evils of Society" erinnerte mich zuerst ein bissen an den Opener von Ministrys aktuellem Album Amerikkkant. Abgesehen von dieses Samples haben die beiden Nummern allerdings nicht viel gemeinsam.
Und da isser dann doch. Frauengesang. "Rain Dance" ist der einzige Song mit Female Voices. Und der Titel hält was er verspricht. Schließt man die Augen, kann man sich hervorragend einen Spaziergang in einem herbstlich verregneten Wald vorstellen. Ruhig und Atmosphärisch.
"Reign of Love" schließt hier mit seinem Intro nahtlos an, nimmt dann aber wieder langsam an Fahrt auf. Man merkt ganz klar, dass über "Wartime Lies" das Album zu seinem Höhepunkt aufläuft, welcher sich dann in "Devils Trident" entläd. Dunkle Baselines, drohende Trommeln und wütende Stimmen vereint zu einem unglaublichen Mix, der seinem Abschluss im "Chor der Toten" findet. Ein düsterer Klangteppich mit bedrohlichen Stimmen entlässt einen wieder aus er der Welt von Hass, Lügen und der teuflischen Dreifaltigkeit.
Ich bin nachhaltig begeistert. Je öfter ich das Album höre desto besser gefällt es mir. Aber das war mit allen Platten aus der Feder von Dennis Ostermann so. Diese hier findet auf jeden Fall den Weg in meine Sammlung.
Tracklist:
01. Flashover
02. Mercy
03. Used And Abused
04. Stay
05. No One Remembers
06. Every Start Has Its End
07. Three Evils Of Society
08. Rain Dance
09. Reign Of Love
10. Wartime Lies
11. Devils Trident
12. Chor Der Toten
Hate2Love gibt es bisher als CD im Digipack oder als 12" Doppel-Vinyl.
Und beide Ausführungen bei Amazon:
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim hören.
Marc
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