Springe zum Inhalt

Combichrist – On Fire / Ein Review

Combichrist sind zurück. On Fire ist bereits ihr neuntes Studioalbum. Kaum eine Band hat sich in den letzten Jahren einem so stetigen Wandel unterzogen wie die amerikanische Formation rund um den Norweger Andy LaPlegua

Combichrist
Combichrist
Die Band

Angefangen als düsteres Industrial-Elektro-Projekt mit wenig Lyrics bahnte sich Combichrist bereits vor über 15 Jahren den Weg in die Szene Clubs. Immer noch elektrisch wurde der Sound rund um 2010 etwas softer und Gesang gewann immer mehr an Bedeutung. Songs wie All Pain is Gone oder What the F***k is wrong with you sind bis heute nicht von den Tanzflächen wegzudenken.

Die größte Veränderung im Sound fand wohl 2013 mit der Veröffentlichung des Soundtracks zu dem Game DMC Devil May Cry statt. Zu den treibenden Beats und Andys shoutigem Gesang gesellten sich Gitarren und harte Metal-Riffe.

Das Album 

All diese Erfahrungen gipfeln nun im neuen Langplayer On Fire der bereits seit dem 07.06.2019 in den Plattenläden steht. On Fire beschreibt einen Weg zurück zu den Wurzeln der Band. Ein Symbiose aus treibenden Industrial Beats und aggressiven Gitarren. 

Nach dem Intro macht Combichrist direkt unmissverständlich klar, wo die Reise hingeht. Hate Like me kombiniert alle Spielarten der letzten 15 Jahre und sollte somit Oldschool-Fans wie auch neugewonnene Liebhaber der Band begeistern und abholen. Aufstehen gegen die Missstände, nicht alles Schlucken, das ist die Botschaft hinter Broken United. Der Track kommt schon wesentlich aggressiver daher und lässt die Industrial EBM Würzeln kaum erahnen. 

Für Guns at Last Dawn hat man prominente Unterstützung verpflichtet. Kein geringerer als Burtun C. Bell von Fear Factory unterstützt Andy LaPlegua mit seinem Gesang. Die Nummer verbindet EBM Elemente gekonnt mit einem energiegeladen Speed-Metal Refrain. 

Freunde der elektronischen Sounds kommen bei Lobotomy wieder voll auf Ihre Kosten. Ganz ohne Gitarren lädt der Track zum Marschieren auf der Tanzfläche ein. Hier schließt sich der Titeltrack On Fire geradezu nahtlos an. Wut und Verzweiflung werden hier nur so herausgeschrien.

Dass es ruhiger geht, zeigt Bottle of Pain. Akustischen Gitarren untermalt mit klassischen Streichern kannte ich bisher von Combichrist nicht. Der sehr nachdenkliche Song ist in der Strophe etwas neben dem Takt gesungen, was ihn erst etwas schwer zugänglich macht. Aber spätestens nach dem ersten Refrain ist man drin und kann in der Melancholie mitschwingen.

Aber nicht zu lange in dieser Stimmung verharren, denn bei 2045 bekommt man wieder unbarmherzig die Gitarrenbretter um die Ohren gehauen. Der Track verbindet alle Stilrichtung der Band und zeigt die frühe Liebe zu perfekt integrierte Soundsamples. 

Nach einer kleinen Verschnaufpause in Form eines Interlude von 1:10 min. Steigen wir direkt mit stampfenden EBM-Sounds in letzte Drittel von On Fire ein. Understand ruft dazu auf nicht immer alles zu glauben, was man hört. Ich sehe Andy LaPlegua schon vor meinem geistigen Auge auf der Bühne in seiner unvergleichlichen Art die Bühne auf und ab marschieren.

Bei California über Alles rechnen Combichrist mit der amerikanischen Politik ab und ziehen Parallel zu Deutschlands dunkler Vergangenheit. Bevor nun die wieder sehr ruhige Nummer The Other das Ende von On Fire einläutet bekommen wir bei Last Days under The Sun noch einmal die volle Breitseite EBM um die Ohren geballert. 

Fazit

On Fire ist eine Zeitreise durch viele Jahre Bandgeschichte ohne wirklich zurückzublicken. Den Blick nach vorne gerichtet verarbeitet Combichrist kritisch das aktuelle Weltgeschehen und verbindet Musikalisch alle auf die Band Einfluss nehmenden Stilrichtungen.

Ich habe zwei Durchgänge gebraucht um zu manchen Tracks Zugang zu finden. Das zeigt aber einmal mehr, dass hier kein platt produzierter Longplayer vor mir liegt, sondern ein sehr vielschichtiges Werk, dass einen weiteren Schritt in der Entwicklung von Combichrist beschreitet.

Combichrist on Tour

Wer die Band um Sänger und Mastermind Andy LaPlegua schon einmal Live erlebt hat, sollte sich einen dieser Termine nicht entgehen lassen. 

21.06.19 BE Dessel Graspop Metal Meeting
22.06.19 FR Clisson Hellfest
24.06.19 UK Bristol The Fleece
25.06.19 IE Dublin Voodoo Lounge
26.06.19 NIE Belfast The Palm House
27.06.19 UK Glasgow Audio
28.06.19 UK Manchester Academy 3
29.06.19 UK London Electric Brixton
30.06.19 UK Birmingham The Mill
02.07.19 NL Amstelveen P60
03.07.19 DE Ballenstedt Rock Harz
04.07.19 DE Saarbrücken Garage
05.07.19 FR Lyon Ninkasi Kao
06.07.19 ES Barcelona Rockfest
07.07.19 ES Madrid Caracol
09.07.19 FR Montepellier Secret Place
10.07.19 CH Zurich Xtra
11.07.19 IT Milano Legend Club
12.07.19 SI Ljubljana Kino Siska
13.07.19 CR Zagreb Mocvara
14.07.19 AT Vienna Scene
17.07.19 BG Sofia Mixtape 5
18.07.19 RO Brasov Kruhnen Musik Halle
19.07.19 HU Budapest Dürer Kert
21.07.19 SK Bratislava Randal Club
23.07.19 PL Posnan Klub U Bazyla
24.07.19 PL Warschau Proxima
25.07.19 LV Riga Melna Piektdiena
26.07.19 EE Tallinn Tapper
27.07.19 FI Helsinki Virgin Oil
28.07.19 FI Tampere Klubi
30.07.19 SE Stockholm Fryshuset Klubben
31.07.19 NO Oslo John Dee
01.08.19 SE Göteborg Sticky Fingers
03.08.19 DE Hamburg Grünspan
04.08.19 DE Oberhausen Kulttempel
06.08.19 DE Stuttgart Wizemann
07.08.19 DE Munich Backstage
08.08.19 DE Frankfurt Batschkapp
09.08.19 DE Nürnberg Hirsch
10.08.19 CZ Jaromer Brutal Assault Festival
11.08.19 DE Hildesheim-Drispenstedt MeraLuna Festival
14.08.19 MT Zebbug The Garage

Wo kriege ich die Platte

On Fire gibt es in verschiedenen Auflagen vom Album auf CD oder Vinyl, über eine Lim.Edition bis hin zur Fanbox. In den größeren Bundles gibt es noch eine Bonus-CD mit Tracks aus dem Soundtrack des Games Hellblade dazu, an dessen entstehen Andy LaPlegua nicht unwesentlich beteiligt war.

Ebenfalls gibt es eine umfangreiche Re-Mix CD mit unterschiedlichen Bands die sich von On Fire inspirieren ließen den Tracks Ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Mit dabei sind unter anderem Solar Fake, Rave the Reqviem und natürlich Burton C. Bell

    

Oder natürlich direkt im Outofline-Shop.

Trackliste:

1. Intro
2. Hate Like Me
3. Broken United
4. Guns At Last Dawn
5. Lobotomy
6. One Fire
7. Bottle Of Pain
8. 2045
9. Interlude
10. Understand
11. California Uber Alles
12. Last Days Under The Sun
13. The Other

Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim Hören und Tanzen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert